Ich erinnere mich noch ziemlich genau um den Hype, der vor einem Jahr mit der Präsentation von Google Wave ausgelöst wurde. „Das wird die Zukunft des Internets“ hörte man vieler Orts sagen. Als ich Ende letzten Jahres dann endlich einen heißbegehrten Beta Account hatte, war die Freude anfangs groß – doch irgendwie hielt sie nicht lange. Und so verstaubte mein Google Wave Account einige Monate vor sich hin. Letzte Woche wollte einer unserer Entwickler dann zu Dokumentationszwecken alle Informationen in einer Google Wave haben. So wurde mein Account wiederbelebt und Google Wave macht für dieses Einsatzgebiet eine sehr gute Figur. Ebenso ist Google Wave sehr gut geeignet um mit mehreren Parteien Sachen zu planen oder auch Ereignisse zu protokollieren. Weniger gut eignet sich Google Wave jedoch als Ersatz für E-Mails, für das es wohl auch mal geplant war.
Einen möglichen Erfolg standen bei Google Wave aus meiner Sicht drei Gründe entgegen:
- Der Beta Account. Jeder wollte einen Google Wave Account haben, doch kaum jemand hat ihn in der Anfangszeit gehabt. So konnte man mit vielen Leuten nicht über Google Wave kommunizieren und man war gezwungen andere Wege zu nutzen.
- Das Interface ist an vielen Stellen innovativ, doch gerade das Antworten auf Beiträge war aus meiner Sicht nicht gut gelöst.
- Google hat sich mit Google Docs selbst Konkurrenz gemacht, seitdem man dort auch gleichzeitig an einem Dokument arbeiten kann.
Gestern, am 4.8.2010, hat Google nun verkündet, dass der Dienst Google Wave eingestellt wird. Die Entwicklung wird nicht mehr fortgesetzt, aber die Server laufen wohl noch bis Ende des Jahres. Ich selber hoffe, dass andere Entwickler vielleicht die Funktionalität aufgreifen, denn insgesamt bietet die Idee hinter Google Wave für mich ein großes Potential. Und der Hype vor einem Jahr wäre nicht so groß gewesen, wenn ich der einzige mit dieser Ansicht wäre.
R.I.P. Google Wave.