Der Kuschelwahlkampf zeigt sich leider auch in der Wahlbeteilung. Nur 70,7% der Bundesbürger sind an die Wahlurne getreten. Das bedeutet, dass sich fast jeder dritte Bürger bei der Wahl enthalten hat.
Bemerkenswert an dieser Wahl ist aber die Zersplitterung der Wählerstimmen im Spektrum der Mitte/links Parteien. Hier ist seit der letzten Wahl 2005 nicht nur die Linke zur viertstärksten Partei geworden, sondern auch die Piratenpartei konnte aus dem Stand 2% der Wählerstimmen für sich beanspruchen. Alles, mehr oder weniger, auf Kosten der SPD, die in dieser Wahl das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl bekam.
Die Piratenpartei, die im laufe des Jahres ihre Mitgliederzahl verzehnfachte, wurde immerhin von rund 850.000 Wählern gewählt und konnte demnach im Vergleich zur letzten Europawahl über 600.000 Stimmen hinzugewinnen. Übrigens, die Grünen hatten bei ihrer ersten Bundestagswahl „nur“ 1,5% der Stimmen bekommen.
Nun sieht es stark nach einer CDU/FDP Regierung aus, unter der die Überwachung der Bürger wohl noch stärker zunehmen wird. Ob und wie dieses geschehen wird, werden wir nun in den Koalitionsverhandlungen und den darauf folgenden 4 Jahren schwarz-gelbe Biene Maja Regierung sehen. Ebenfalls spannend: Wann und wie wird der Atomaustieg rückgängig gemacht?
Für die Piratenpartei aber stehen nun vier interessante Jahre bevor, in denen sie zeigen muss, dass sie von einer „Eintagsfliege“ durchaus zu einer ernstzunehmenden und beständigen Kraft in Deutschland werden kann.
1 Kommentar
Die Grünen hatten von Beginn an drei starke Themen: Atomkraft, Friedens- und Frauenbewegung. Die Piraten haben eigentlich nur ein echtes Thema, was von den Grünen genauso gut vertreten wird. Zwei Prozentpunkte mehr bei den Grünen würden der Demokratie mehr helfen als ein Anteil von ‚Andere Parteien unter 5%‘.