Auch wenn die meisten Leute ihren VHS Videorekorder nicht mehr in Betrieb haben – in irgend einer Ecke stehen sie: die Erinnerungen in Form von selbst aufgenommenen VHS Kassetten. Doch gerade diese Erinnerungen an die Hochzeitsreise, Kindheit, Urlaube,… wird man nie wieder sehen können, wenn die VHS Kassetten zu alt sind oder man keinen VHS Videorecorder mehr hat. Daher sollte man lieber heute als morgen diese Videokassetten digitalisieren und so für die Zukunft erhalten.
Drei Möglichkeiten der Digitalisierung habe ich getestet.
Der DVD-Recorder
Es gibt viele DVD-Rekorder die zusätzlich zu DVDs auch VHS Kassetten lesen können, oder zumindest über einen Scart Eingang das Videosignal eines VHS Recorders aufnehmen können. So kann man einfach eine VHS Kassette auf eine DVD kopieren. Für viele Leute ist dies der einfachste Weg, da ein DVD Recorder häufig den Videorecorder im Haushalt verdrängt hat. Leider wird es danach schwierig dieses Videomaterial am Computer zu bearbeiten. Man kann die DVD zwar wieder am Schnittprogramm einlesen, jedoch wird mit jedem kopieren auch die Qualität schlechter. So eignet sich dieses Verfahren wirklich nur gut um 1:1 Kopien der DVDs zu erstellen und zu hoffen, dass man diese DVDs in 20 Jahren noch anschauen kann.
Elgato Video Capture
Die Firma Elgato ist bekannt für ihre hervorragenden TV Lösungen für den Mac. Seit einiger Zeit bietet Elgato für 100 Euro „Elgato Video Capture“ an. Dieser kleine Adapter wird über USB an einen Mac und über Chich an einen Videorecorder angeschlossen. Die aufgezeichneten Videos können dann relativ einfach am MAC auf DVD gebrannt, auf ein iPhone kopiert oder in iMovie bearbeitet werden. Für Windows User liegt Cyberlink PowerDirector 8 bei, welches ich jedoch nicht getestet habe.
Auf meinem weißen iMac (2,1 GHZ Dual Core) funktionierte die Aufnahme relativ gut, wobei nach langer Aufnahme (über 1 Stunde) bei einigen Filmen ein leichter Versatz von Ton und Bild vorlag. Wie viele Bewertungen im Internet zeigen, bin ich dabei nicht der einzige User mit diesem Problem. Auf der anderen Seite scheint es bei mindestens genauso vielen Leuten ohne Probleme zu funktionieren. Ein weiteres Problem ist das aufgenommene Format. „Elgato Video Capture“ zeichnet nämlich in 640×480 Pixel auf und nicht – wie bei VHS üblich – in 720×576. So wird mit weniger Pixeln aufgezeichnet, als das Ausgangsmaterial hergibt.
Canopus ADVC-55 Advanced DV Converter
Die Firma Canopus bietet mit dem ADVC-55 Advanced DV Converter eine kleine Box, welche ein S/VHS Signal über Chinch per Firewire 400 als DV Stream an die gängige Videoschnittsoftware übertragen kann. Dadurch verhält sich der VHS Recorder wie eine DV-fähige Videokamera und man kann das Signal mit iMovie aufzeichnen und gleich bearbeiten. Bis zum Schnittprogramm wird das Signal so bestmöglich erhalten und die Qualitätsverluste halten sich stark in Grenzen. Leider hat diese Qualität auch seinen Preis und so kostet der Canopus ADVC-55 Advanced DV Converter ca. 180 Euro. Wenn der Computer (wie bei vielen PCs üblich) nur einen kleinen FireWire Anschluss hat – so muss man zusätzlich noch ein externes Netzteil kaufen. Bei Macs trifft man praktisch nur auf große FireWire Ports, die von sich aus genug Strom liefern.
Fazit
Ich habe mittlerweile einen Großteil meiner Kindheitsvideos mit dem Canopus ADVC-55 Advanced DV Converter digitalisiert und mit iMovie am Mac geschnitten. Zwar ist dieses die teuerste Alternative, jedoch bietet sie für mich die beste Qualität und die schnellste und problemloseste Möglichkeit die VHS Videos in die aktuelle Zeit zu retten.