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Soziale Netzwerke: Facebook auf Deutsch – MeinVZ ist StudiVZ für alle.

von Steffen Zörnig

Eine Errungenschaft des Web 2.0 sind soziale Netzwerke, die dem User die Möglichkeit geben Kontakte zu pflegen und auch neue Kontakte aufzubauen. Dabei sind in Deutschland vor allem 4 Netzwerke etabliert. Das Studentennetzwerk StudiVZ mit über 4.9 Millionen Usern, das Schülernetzwerk SchülerVZ (wie StudiVZ auch von Holtzbrinck), das Business Netzwerk XING (ehemals OpenBC) und, mit immerhin noch einer Million deutschen Usern, Facebook. Seit ein paar Tagen ist nun Holtzbrinck mit dem dritten Netzwerk „MeinVZ“ gestartet, welches sich an alle nicht (mehr) studierende User richten soll. Praktisch zeitgleich geht Facebook mit einem deutschen Interface auf die deutschen User zu und will versuchen StudiVZ den ersten Platz streitig zu machen.

Dabei hat sich Facebook keinen ungünstigen Zeitpunkt gewählt, denn StudiVZ zog in den letzten Monaten einigen Ärger in Bezug auf den Datenschutz und die AGBs auf sich. Ob es in Bezug auf den Datenschutz bei Facebook besser aussieht, muss jeder für sich selbst entscheiden, jedoch bietet Facebook mit seinen ca. 66 Millionen internationalen aktiven Usern (ein User ist aktiv wenn er in den letzten 30 Tagen eingeloggt war) gerade Leuten mit Bekannten ausserhalb Deutschlands eine große Userbasis. Zudem bietet Facebook Entwicklern die Möglichkeit, eigene Programme zu entwickeln und diese den Facebook Usern zugänglich zu machen. Für einige hat sich diese Funktion schon als wahre Gelddruckmaschine herausgestellt. Hiergegen bietet StudiVZ aktuell nur das Schalten von Werbung und so müssen die User auf viele nützliche und unnützliche Funktionen verzichten.

Einfacher hat es hier, zumindest im Deutschen/Europäischem Raum, das Businessnetzwerk XING. Anders als bei StudiVZ und FaceBook ist für XING die Haupteinnahme Quelle die monatlichen Beiträge von rund 6 Euro der Premium Mitglieder. Bei XING gibt es Premium Mitglieder die komplett Werbefrei sind und normale User, die Werbung sehen und auch im Funktionsumfang leicht eingeschränkt sind (Das betrifft die Mitglierdersuche und das Anschreiben von anderen Mitglieder). Der größte internationale Konkurrent ist hier LinkedIN, welcher in den Premium Versionen jedoch mit $20 bis $200 monatlichen Gebühren für Premiumuser um einiges teuerer ist und auch kein deutsches Interface bietet. Das neugestartete MeinVZ könnte XING zwar noch gefährlich werden, wenn sie es schaffen die User von StudiVZ auch nach ihrem Studium im Netzwerk zu halten – trotzdem hat sich XING auch dank guter Foren und anderen Business Funktionen in Deutschland schon sehr gut positioniert und etabliert.

Das SchülerVZ genießt in Deutschland einen besonderen Status und wird so schnell keinen Konkurrenten fürchten müssen. Neue User können nur von existierenden Mitgliedern eingeladen werden, was einen gewissen Schutz für die Schüler bieten soll. Auch hat sich keiner der Konkurrenten direkt auf Schüler spezialisiert. Ob SchülerVZ User später dann auch zu MeinVZ bzw. StudiVZ wechseln muss sich noch zeigen – die Chancen stehen aber nicht schlecht.

Insgesamt muss man feststellen, dass in Deutschland XING ein Auge auf MeinVZ haben muss, insgesamt für den Business Bereich aktuell aber keine große Angst zu haben braucht. Ebenso kann SchülerVZ relativ problemlos in die Zukunft schauen. StudiVZ und auch MeinVZ müssen sich jedoch durch den Facebook Start in Deutschland mehr Gedanken machen und werden sicherlich ein relativ hartes Jahr 2008 haben.

Nutzerzahlen der sozialen Netzwerke

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