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Typisch Deutschland: Kartenzahlung funktioniert nicht.

von Steffen Zörnig
Smyths Toys in Hamburg - EC Kartenzahlung nicht möglich

„EC-Zahlung nicht möglich“ – mit diesem Satz werden aktuell Kunden in ganz Deutschland konfrontiert, wenn sie in Filialen von z.B. Rossmann, Aldi, Edeka oder Smyths (früher Toys’r’Us) kommen. So auch bei Smyths Toys in Hamburg, wo wir am Samstag noch immer nicht mit Giro-/Ec- oder Kreditkarte zahlen konnten. Zum Glück wollten unsere Kinder nur ihr Taschengeld auf den Kopf hauen – und dieses bekommen sie noch bar auf die Hand.

Wenn man sich den Stand der Digitalisierung in Deutschland anschaut, kommt man rasch auf das Thema Bezahlung und die angebliche Liebe der Deutschen fürs Bargeld. Getreu dem Zitat: „Nur Bares ist Wahres“. In den letzten 2,5 Jahren hat Corona hier endlich aufgeräumt und bargeldloses Zahlen über EC- oder Kreditkarte einen größeren Schwung verliehen. Von rund 50% im Jahr 2019 waren es 2021 fast 60% im stationären Handel.

Doch diese Woche kam es vermutlich zu einem Softwarefehler des sehr oft verkauftem Kartenterminals H5000 der Firma Verifone. Dieses ist schon relativ alt, darf längst nicht mehr verkauft werden und muss im April 2023 auch abgeschaltet werden (End of Service). Aber große Ketten in Deutschland verwenden es noch und so wurden diese Woche viele Kunden 20 Jahre in die Vergangenheit befördert und mussten erst mal Geld aus einem Automaten holen um bezahlen zu können.

Die Ursache ist öffentlich noch nicht bekannt, spekuliert wird über ein Zertifikatsfehler oder auch über ein nicht eingespielte Software-Update. Ein Update soll laut Hersteller aber bald bereitstehen. Doch viele Firmen haben wohl endlich damit angefangen, die alten Terminals auszutauschen.

Natürlich können Fehler immer passieren und der kleinen Boutique um der Ecke würde ich hier auch keinen Vorwurf machen. Aber große Ketten wie Smyths sollten hier immer eine Backuplösung bereit haben. Und sei es zur Not ein Terminal von SumUp oder Zettle welches man für den Fall der Fälle nutzen kann. Die Kosten dafür sind auch deutlich überschaubar. Aber man entscheidet sich hier lieber den Kunden mit einem „EC-Zahlung nicht möglich“ Schild abzuspeisen.

Einfacher kann man nicht sagen, dass der Kunde offline sich die Produkte anschauen kann – dann aber bei Amazon und Co bestellen soll.

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