Auch wenn Apple bei weitem nicht jede Führungsrolle halten konnte, so haben sie in der jungen digitalen Geschichte schon so manche Führungsrolle eingenommen und Weiterentwicklungen hervorgebracht. Ähnlich wie 2001 mit dem iPod, war das Medienecho mit der Vorstellung des iPhones 2007 sehr gespalten. Cool, aber teuer – war vor allem in Europa die Meinung vieler Kritiker. Und so verkaufte die Telekom in Deutschland auch nur eine relativ bescheidene Anzahl an Geräten. Vom Massenmarkt kann hier noch keine Rede sein. Doch nun soll am 11. Juli 2008 mit der nächsten Generation des iPhones (iPhone 3G) der Durchbruch kommen. Dazu wurde das Gerät nicht nur um UMTS und GPS ergänzt, sondern auch im Preis deutlich gesenkt.
Das iPhone kostet bei T-Mobile dann statt (399 Euro bzw. 499 Euro, bei Markteinführung) nur noch maximal 250 Euro. Dafür ist jedoch auch weiterhin ein Vertrag mit monatlichen Kosten von 29 bis 89 Euro abzuschließen. Beim Gerätepreis gibt es so eine Ersparnis von immerhin maximal 398€. Dabei vereint das iPhone nicht nur die Merkmale eines normalen Mobiltelefons und eines guten MP3 Players, sondern bringt auch, komplett unkompliziert und leicht bedienbar, das Internet aufs Handy.
Zusammen mit dem neuen iPhone eröffnet Apple Entwicklern die Möglichkeit eigene Programme zuschreiben und so die Fähigkeiten des iPhones komplett zu nutzen. Aufgrund der Tatsache, dass die iPhone Tarife quasi Internet flat sind (nur der kleine Tarif hat aktuell eine Begrenzung von 500MB inklusiv Traffic), können die Programme auch Unterwegs das Internet in bisher nicht bekannter Art nutzen. Spiele können unterwegs online gespielt werden, Fotos automatisch einer Position auf der Erde zugeordnet und ins Internet gestellt werden, eine Restaurant Bewertung kann man noch während des Essens vornehmen oder man kann schauen ob ein Bekannter gerade in der Nähe ist. Die so entstehenden Communities werden noch dichter an den User kommen und um Location Based Services erweitert. Ist ein Freund von mir vielleicht auch gerade im Fussballstadion? Oder habt Ihr schon gesehen was Ines und Manfred heute auf ihrer Hochzeitsreise in Kuala Lumpur erlebt haben? All diese Fragen könnten nun beantwortet werden.
Doch auch wenn das iPhone die meisten Webseiten richtig anzeigt (ausgenommen von Flash Inhalten), so hat sich interessanter Weise doch ein großer Hype um mobile Webseiten entwickelt, die direkt für das iPhone entwickelt/optimiert sind. So bietet die Postbank z.B. eine Onlinebanking Webseite speziell für das iPhone an. Eine, wie ich finde, sehr interessante Entwicklung. Denn zum iPhone Start hatten viele Medien die Funktion des iPhones, normale Webseiten richtig anzuzeigen, doch hoch gelobt und als ein Verkaufsargument hervorgehoben. Ferner muss es ein Umdenken bei den Webseitenbetreibern gegeben haben. Denn bis heute bieten viele, wenn überhaupt, nur eine kleine und nicht so gut gepflegte Webseite für Mobiltelefone an.
Wird es Apple gelingen mit dem iPhone noch einmal eine ähnlichen Erfolg zu haben wie mit dem iPod? Sicherlich wird es keine so extreme Marktdominaz wie beim iPod geben, denn für viele ist ein Handy nur ein möglichst günstiges Telefon für unterwegs und daran wird sich auch nichts ändern. Trotzdem hat Apple mit dem iPhone der letzten Generation schon viel im Netz verändert und wird bei Kommunikationsfreudigen Nutzern sehr beliebt sein. Um den Erfolg des iPods zu wiederholen muss Apple jedoch 2 Zielgruppen sehr viel mehr ansprechen. Zum einen die Business User. Daran hat Apple gearbeitet und bietet ab Juli eine Exchange Anbindung für das iPhone an. Ob es hier aber, ohne richtige Tastatur, eine Chance hat sich gegen die Blackberrys durchzusetzen, wird sich zeigen. Die zweite Gruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene. Diese Gruppe spricht man am besten mit „coolen“ Funktionen und einem relativ günstigen Preis an. Ab dem 11. Juli wird man sehen ob Apple beide Zielgruppen erreichen kann,