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HVV in Hamburg – Vorne Einsteigen

von Steffen Zörnig

HVV in Hamburg - Vorne Einsteigen in allen BussenDer HVV in Hamburg hat sich wieder etwas Neues einfallen lassen um den Service noch weiter zu verschlechtern. Seit dem 5.3.2012 gilt in allen Bussen (ausgenommen Linie 4,5 und 6), dass man Vorne einsteigen muss. Laut Informationsblatt vom HVV hat das natürlich nur Vorteile. Weniger Schwarzfahren, geregelter Fahrgastfluss, mehr Sicherheit und saubere Busse werden hier angegeben.

Ob das Schwarzfahren wirklich reduziert wird, darf dabei sicherlich bezweifelt werden. In meinen Fällen wurden die Karten häufig gar nicht kontrolliert und wenn der Busfahrer doch einmal hochschaute, dann reichte auch ein einfaches bedrucktes kleines Papier wie eine rote Videothekenkarte. Der Fahrgastfluss wird zudem überhaupt nicht besser geregelt. Wie im Flugzeug schnappen sich natürlich die meisten Leute die vorderen Sitzplätze, so dass man erstmal warten muss, bis sich die ersten Gäste gesetzt haben. Ob die Sicherheit wirklich verbessert wird, ist natürlich ebenfalls fraglich. Nur weil die „prügelnden Jugendlichen“ jetzt am Busfahrer vorbeilaufen müssen, ist mit Sicherheit keine wirkliche Verbesserung der Sicherheit. Gleiches gilt natürlich für Leute die ihren Müll nicht mitnehmen oder die Busse anderweitig verschmutzen. Dafür müssen nun Frauen mit Kinderwagen und gültiger Fahrkarte, die natürlich weiterhin auch hinten einsteigen müssen, ihre Fahrkarte beim Busfahrer vorzeigen. Zumindest baten bei mir in 2 Busfahrten der letzten Woche die Busfahrer die Frauen zum Vorzeigen der Fahrkarte per Durchsage nach Vorne und mussten ihre schreienden Kinder unbeaufsichtigt zurücklassen. Ob das auch für Rollstuhlfahrer gilt, konnte ich in der letzten Woche glücklicherweise nicht live erleben.

So bleibt maximal eine mögliche Reduzierung der Anzahl der Schwarzfahrer übrig, wenn die Busfahrer endlich die Fahrkarten gewissenhaft kontrollieren. Dafür dauert das Einsteigen deutlich länger und der  HVV wird vermutlich viel häufiger Karten ersetzten müssen, da die Fahrkarten durch das häufige Vorzeigen nicht mehr im Portemonnaie sind und dann mit der Jacke oder Hose gewaschen werden. Aber damit verdient der HVV ja auch Geld. Interessant dürfte dabei auch sein, wie viele Fahrkartenkontrolleure nun entlassen werden, da deren Job nun der Busfahrer macht. Eine Reduzierung der sowieso schon hohen Kosten der Fahkarten im HVV werden wir aber vermutlich auch nicht sehen.
Ein gelungener Schachzug ist sicherlich, die neue Regeleung im HVV in den Ferien einzuführen. Die Busse sind hier sowieso nur halbvoll, und so bleibt eine Menge Ärger in den ersten 2 Wochen aus. Der große Aufschrei wird also am vermutlich am 19.03. kommen, wenn alle Schüler und Berufstätige wieder zusammen im Berufsverkehr unterwegs sind. Auch wenn man nicht aussteigen möchte, kann man übrigens auch die Türen von Innen durch Knopfdruck öffnen, wenn die Busfahrer sie nicht mehr automatisch aufmachen um die Leute nur Vorne Einsteigen zu lassen.

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9 Kommentare

Dominik 11. März 2012 - 16:50

Blah Blah..

Ist in Berlin schon ewig so und hier beschwert sich keine Mensch!

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Insider 19. März 2012 - 16:58

Berlin ist mit Hamburg nicht vergleichbar.
Ihr habt ein viel größeres Schienennetz mit zusätzlich Strassenbahn.
Eine Strassenbahn ersetzt 3 Busse nur mal zu Info.

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Armes Deutschland 6. Oktober 2013 - 01:23

Blah blah, in Berlin werden immer mehr Übergriffe auf Fahrer registriert. Außerdem war man in Berlin schon fast so weit, diesen debilen Quatsch wieder abzuschaffen. Einfach nicht zeitgemäß das Ganze.

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Frank 11. März 2012 - 16:54

Nicht nur in Berlin, auch in London funktioniert das Einwandfrei, und die Busse sind sogar pünktlich. Immer dieses Geplärre, sobald es Veränderungen in Deutschland gibt. Aber ich bin mir sicher, dass die ganzen Meckertöpfe ein besseres Konzept in der Tasche haben, wie man Schwarzfahren effektiv in den Griff bekommt. Und jetzt bitte nicht wieder das Märchen vom kostenlosen Nahverkehr für alle.

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maurice 11. März 2012 - 17:33

In Harburg lief der Feldversuch bereits seit über einem Jahr und es klappt wunderbar, selbst in den Metrobuslinien. Außerdem ist die Zahl der Abonnenten hier schlagartig stark angestiegen (ich kenne jemanden bei der Hochbahn, der mir das erzählte), weil die Leute die sich vorher so durchmogelten jetzt doch eine Fahrkarte brauchten. Übrigens wird auch in den Bussen weiterhin durch extra Personal kontrolliert, die Fahrkartenkontrolleure werden also nicht alle arbeitslos.

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Denise 12. März 2012 - 08:12

Ich habe zuletzt in Lübeck gewohnt, dort ist es schon lange so geregelt. Nachdem ich oft 2 meiner Kinder allein in der Karre / auf dem Sitz zurücklassen musste und mit Kind 3 im Tuch nach Vorne spazieren, um die Karte zu zeigen, während der Bus schon fuhr und meine Kinder 2 mal dank Bremsmanöver durch den Bus flogen habe ich die Busse dort gemieden wie die Pest und fahre nur noch Auto.

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HVV für alle 5. April 2012 - 10:49

Leute, denkt mal ein bisschen ein wenig weiter als nur „ob das gut funktioniert“. Das einzige, das hier gut funktioniert seid ihr.

Öffentliche Verkehrsmittel sollten auch öffentlich gemacht werden, d.h. kostenlos, zumindest im Nahverkehr. Entsprechende Modelle gibt es bereits, bei denen sich das Ganze durch Werbung finanziert.

Das vorne einsteigen-Modell ist doch noch nur eine Methode, um noch mehr Profit zu machen.

Wacht auf. Wir werden mit dem abgezockt, was uns eh schon gehört.

Antworten
Sugel 6. Juli 2012 - 06:21

Ob das Schwarzfahren wirklich reduziert wird, darf dabei sicherlich bezweifelt werden. In meinen Fällen wurden die Karten häufig gar nicht kontrolliert und wenn der Busfahrer doch einmal hochschaute, dann reichte auch ein einfaches bedrucktes kleines Papier wie eine rote Videothekenkarte. Der Fahrgastfluss wird zudem überhaupt nicht besser geregelt. Wie im Flugzeug schnappen sich natürlich die meisten Leute die vorderen Sitzplätze, so dass man erstmal warten muss, bis sich die ersten Gäste gesetzt haben. Ob die Sicherheit wirklich verbessert wird, ist natürlich ebenfalls fraglich. Nur weil die “prügelnden Jugendlichen” jetzt am Busfahrer vorbeilaufen müssen, ist mit Sicherheit keine wirkliche Verbesserung der Sicherheit. Gleiches gilt natürlich für Leute die ihren Müll nicht mitnehmen oder die Busse anderweitig verschmutzen. Dafür müssen nun Frauen mit Kinderwagen und gültiger Fahrkarte, die natürlich weiterhin auch hinten einsteigen müssen, ihre Fahrkarte beim Busfahrer vorzeigen. Zumindest baten bei mir in 2 Busfahrten der letzten Woche die Busfahrer die Frauen zum Vorzeigen der Fahrkarte per Durchsage nach Vorne und mussten ihre schreienden Kinder unbeaufsichtigt zurücklassen. Ob das auch für Rollstuhlfahrer gilt, konnte ich in der letzten Woche glücklicherweise nicht live erleben.

Antworten
las artes 18. August 2012 - 18:48

Ob das Schwarzfahren wirklich reduziert wird, darf dabei sicherlich bezweifelt werden. In meinen Fällen wurden die Karten häufig gar nicht kontrolliert und wenn der Busfahrer doch einmal hochschaute, dann reichte auch ein einfaches bedrucktes kleines Papier wie eine rote Videothekenkarte. Der Fahrgastfluss wird zudem überhaupt nicht besser geregelt. Wie im Flugzeug schnappen sich natürlich die meisten Leute die vorderen Sitzplätze, so dass man erstmal warten muss, bis sich die ersten Gäste gesetzt haben. Ob die Sicherheit wirklich verbessert wird, ist natürlich ebenfalls fraglich. Nur weil die “prügelnden Jugendlichen” jetzt am Busfahrer vorbeilaufen müssen, ist mit Sicherheit keine wirkliche Verbesserung der Sicherheit. Gleiches gilt natürlich für Leute die ihren Müll nicht mitnehmen oder die Busse anderweitig verschmutzen. Dafür müssen nun Frauen mit Kinderwagen und gültiger Fahrkarte, die natürlich weiterhin auch hinten einsteigen müssen, ihre Fahrkarte beim Busfahrer vorzeigen. Zumindest baten bei mir in 2 Busfahrten der letzten Woche die Busfahrer die Frauen zum Vorzeigen der Fahrkarte per Durchsage nach Vorne und mussten ihre schreienden Kinder unbeaufsichtigt zurücklassen. Ob das auch für Rollstuhlfahrer gilt, konnte ich in der letzten Woche glücklicherweise nicht live erleben.

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