Anfang August hat die Bundesrepublik Deutschland einen neuen Bürger bekommen. Das passiert immer seltener wenn man der Geburtenstatistik glauben darf. Und Flüchtlinge und Einwanderer werden von der Bundesregierung häufig auch nicht gewollt. Deshalb ist es der Regierung angeblich ein großes Anliegen die Geburtenrate zu steigern, damit Deutschland nicht irgendwann ausstirbt. Im Briefkasten lag letzte Woche dann auch der erste offizielle Brief des Staates an seinen neuen Bürger und da war von Freude oder einer richtigen Begrüßung keine Rede mehr.
Sehr geehrte Dame, Sehr geehrter Herr,
das Bundeszentralamt für Steuern hat Ihnen die Identifikationsnummer ********* zugeteilt. Sie wird für steuerliche Zwecke verwendet und ist lebenslang gültig. Sie werden daher gebeten dieses Schreiben aufzubewahren, auch wenn Sie derzeit steuerlich nicht geführt werden sollten.
Bitte geben Sie Ihre Identifikationsnummer bei Anträgen, Erklärungen und Mitteilungen zur Einkommen-/Lohnsteuer gegenüber Finanzbehörden immer an. Bitte geben Sie vorerst Ihre Steuernummer zusätzlich zur mitgeteilten Identifikationsnummer an.
Noch nicht einmal die Anrede ist personalisiert, obwohl Name und Geschlecht ein paar Zeilen tiefer stehen. Da fühlt sich ein Baby doch wirklich Willkommen geheissen. Aber vielleicht zeigt dieser Brief auch einfach das wahre Interesse des Staates an seinen Bürgern und sieht diese als Nummern die einfach ihre Steuern zahlen sollen. Da sollten sich Familien wirklich fragen, ob Deutschland das richtige Land ist oder ob die Regierung die richtige Einstellung hat.
Wir haben unserem Kleinen den Brief vorgelesen und überlegen jetzt ob wir dem Bundeszentralamt für Steuern noch eine Dankeskarte schicken und uns für die Steuer Identifikationsnummer bedanken.
1 Kommentar
Hey Steffen,
ich finde, da ist eine Dankeskarte schon angebracht!